Samstag, 28. März 2015

"Mara und Timo entdecken die Bibel" - meine etwas andere Kinderbibel.

Kinderbibeln gibt es wie Sand am Meer. Warum also noch eine schreiben? Nun, das kam so.
Ich suchte eine Kinderbibel für meinen 3j. Sohn. Als Erziehungswissenschaftlerin und Germanistin mit Theologie im Nebenfach stelle ich vermutlich recht hohe Ansprüche, schon klar. Andererseits können bei der Frage nach den Werten und Weltanschauungen, die wir unseren Kindern vermitteln, hohe Ansprüche doch nicht verkehrt sein, oder?
Ich suchte nach einer Kinderbibel, ...
... die liebevoll illustriert ist
... deren Sprache für 2-6jährige wirklich verständlich ist
... deren Handlungen sich auf das Wesentliche konzentrieren - gerade kleinere Kinder sind von zu vielen Details überfordert und schalten dann schnell ab
... deren Auswahl an Geschichten altersangemessen ist - grausame oder sehr schwer verständliche Geschichten, die schon uns Erwachsenen Schwierigkeiten bereiten, haben m.E. in Kinderbibeln nichts zu suchen
... die keine falschen Versprechungen macht - z.B. "Gott passt auf dich auf, deswegen brauchst du dich nicht zu fürchten". Stimmt das denn? Auch gläubige Menschen erleben doch schlimmstes Leid. Hat Gott dann gerade nicht aufgepasst? Hier sollte man genau überlegen, welche Zusagen gemacht werden ("Gott ist bei uns, auch, wenn es uns nicht gut geht" ist da schon viel lebensnäher)
... die keine falschen Sicherheiten vorspielt - ist es wirklich sinnvoll, den Kindern z.B. die Schöpfungsgeschichte wie einen wissenschaftlichen Bericht zu erzählen? Ich meine, hier sollte man ehrlicher sein, z.B.: "Schon früher haben sich die Menschen Gedanken dazu gemacht, wie unsere Welt wohl entstanden ist. War ganz am Anfang gar nichts, nur Gott? Hat er dann alles erschaffen? Und wenn ja, wie? Die Schöpfungsgeschichte zeigt, wie die Menschen früher sich das alles vorgestellt haben. Heute haben wir andere Ideen, aber so ganz genau wissen wir das alles nicht. Wichtig ist: Gott liebt diese Welt und hat Gutes mit ihr vor. Und er schenkt uns diese Welt, damit wir uns gut um sie kümmern - so wie er sich um uns kümmert."
... die zeigt, was die alten Geschichten der Bibel Kindern von heute sagen können - viele Handlungen von Bibelgeschichten sind sehr weit weg von der Lebenswelt heutiger Kinder. Dennoch besitzen sie Botschaften, die auch heutzutage wertvoll sind. Die sind aber manchmal nicht so leicht zu erkennen und müssen deshalb füre die Kinder nachvollziehbar herausgearbeitet werden.
Ich suchte wirklich lange und ausgiebig, sowohl in Geschäften als auch im Internet. Und fand - nichts. Schließlich nahm ich frustriert die, die mir noch am besten erschien. Mein Sohn wollte die Geschichte von Adam und Eva hören - gesagt, getan. ...
"Bevor ich mich weitere ärgere, akzeptiere ich lieber, dass es das, was ich suche, einfach nicht gibt.", dachte ich mir schließlich. Aus Gesprächen mit anderen Eltern erfuhr ich, dass ich nicht allein war mit dieser Unzufriedenheit. Und so machte ich mich ans Werk ...

2 Kommentare:

  1. Was für ein hübsches Buch! Toll! Das schreit doch nach einer weihnachtlichen Verlosung, oder? 😃
    Ixh bin übrigens über lebenslust auf deinen Blog gestoßen!
    LG ina

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  2. Hallo Ina,
    danke für deinen Kommentar! Schön, dass du meinen Blog gefunden hast. Eine gute Idee, wobei vor nicht allzu langer Zeit schon eine Verlosung gemacht habe - aber ich werde trotzdem nochmal beim Verlag nachfragen, ob das geht. Dir noch eine schöne Adventszeit!

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