Samstag, 20. Juni 2015

Sanftes Schlaftraining, Update

Wie bereits angekündigt, kommt hier nun ein kleines Update über unsere Erfahrungen mit dem sanften Schlaftraining, welches ich in den unteren Beiträgen beschrieben habe.
Kurz gesagt: Nach einem weiteren Rückfall in der fünften Nacht ist es bisher ein echter Erfolg!
Unsere Kleine schläft zwar noch nicht von abends bis morgens durch, aber viel besser als zuvor.  Aktuell wacht sie meist zwischen 22:30 und 23:30 einmal auf und möchte gestillt werden, schläft danach meist sehr schnell und gut wieder ein (kaum Protest, wenn ich sie in ihr Bettchen lege) und möchte dann um 5:00 wieder essen. Danach ist es oft etwas schwierig. Zwischen diesen Mahlzeiten kam es seit dem Training fast gar nicht mehr vor, dass wir sie beruhigen mussten. In einigen Nächten schreit sie alle 2 Stunden kurz, beruhigt sich aber innerhalb weniger Minuten von selbst. Für uns ist das insofern etwas ärgerlich, als dass wir natürlich wach werden, horchen, ob sie allein einschläft und somit eine weitere Unterbrechung unseres Schlafes haben. Unser Schlafdefizit ist also immer noch vorhanden. Dennoch freuen wir uns  über ihre neu erworbene Fähigkeit, selbstständig wieder einzuschlafen. Und hoffen, dass auch das Schreien bald nachlässt, was in einigen Nächten schon der Fall ist.
Das Einschlafen klappt noch recht unterschiedlich gut - zwischen 15 und 45 Minuten dauert es meist und ist manchmal noch mit viel Geschrei verbunden. Schwierig finde ich es, wenn sie sich immer wieder hinstellt und auf den Arm will. Meist nehme ich sie ein paar Mal kurz in den Arm, wenn sie es aber zu oft wiederholt, erkläre ich ihr, dass sie nun im Bett bleiben muss und lege mich, sobald sie sich hinstellt, demonstrativ runter auf die Matraze (statt sie weiter zu streicheln). Wenn sie dann schreit, warte ich kurz, helfe ihr, sich hinzulegen und streichle sie weiter. Das muss ich teilweise sehr oft wiederholen, aber irgendwann schläft sie und, dass die Nächte so viel besser sind, ist diese Anstrengung auf alle Fälle wert!
Das Einschlafen abends und tagsüber klappt aktuell am besten mit mir, nachts kann aber auch mein Mann sie beruhigen (wenn sie doch mal außerhalb der Mahlzeiten Hilfe braucht). Grundsätzlich erscheint mir zwar das Stillen gegen Mitternacht für ihr Alter unnötig, doch da sie wirklich hungrig zu sein scheint, machen wir das erstmal mit.
Als wirklich hilfreich habe ich übrigens Hörbücher per Kopfhörer erlebt. Es entspannt einfach, während des Geschreis ein wenig Ablenkung zu haben und diese Unmenge an Zeit, die man mit der Einschlafbegleitung verbringt, für sich selbst ein wenig angenehmer zu gestalten. Während die Einschlafzeit vorher bei mir oft Gedanken wie "Jetzt muss sie wieder ins Bett, das gibt wieder ein Theater ..." auslöste, freue ich mich jetzt sogar meist darauf, weil das Hörbuch spannend ist.
Bei Einschlafproblemen entsteht ja schnell eine Negativspirale im Sinne von: Das Kind schreit und schläft einfach nicht ein - die Eltern fühlen sich zunehmend gestresst und frustriert und warten darauf, dass das Kind endlich schläft - das Kind spürt den Druck, die Ungeduld und wird noch unruhiger - usw. Eine angenehme Ablenkung für die Eltern kann den unterschwelligen Erwartungsdruck "Jetzt schlaf doch endlich" mindern und damit Entspannung in die Situation bringen. Alternativ ist es auch möglich, bewusst über ein konkretes Thema nachzudenken, etwas zu planen, zu beten, sich auf den eigenen Atem zu konzentrieren ... einige Eltern können dabei wohl auch lesen, doch meine Kleine würde vom Licht zu sehr irritiert werden. Da gibt es sicherlich viele Möglichkeiten.  Ich bin mittlerweile schon bei Hörbuch Nr. 3 ;)

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